2009 führte ich ein ReHa-Kur durch, die mich wieder körperlich/geistig aufgebaut hatte. Doch im Laufe der Zeit danach merkte ich, wie ich wieder abbaue. Dabei fehlte es nicht am Wille, etwas für meine Fitness zu tun. Aber Arbeiten (4 Stunden am Tag) und Sport treiben, das habe ich nie hin bekommen. Ich war immer zu fertig nach der Arbeit. Wenn ich dann mal Sport (20 min Ergometer) getrieben habe, war ich danach lange Zeit KO.
So habe ich nach einem Mittel für eine bessere Regeneration gesucht. Kreatin hat mir eine Freundin, die an einer Muskeldystrophie leidet, empfohlen. Ich habe es dann mit der Standarddosis von 3 Gramm pro Tag ausprobiert. Dadurch konnte ich die Regenerationszeiten nach sportlichen Betätigungen verkürzen und die Erschöpfung nach der Arbeit wurde auch besser. Meine Fatigue-Beschwerden (Abends nach 19 Uhr konnte und wollte ich mich auf nichts mehr konzentrieren und habe mich dann immer abgekapselt) hatten sich durch die Einnahme nur minimal gebessert.
Nach einem Zyklus von drei Monaten Kreatineinnahme und einem Monat Pause habe ich die Dosis, laut einer Empfehlung für neuro-degenerative Krankheiten, auf 3 mal 3 Gramm pro Tag erhöht . Dadurch haben sich die Regenerationszeiten nochmals verkürzt und die Fatigue-Beschwerden sind auf ein Minimum reduziert worden. Leider überdeckt bei dieser Dosierung der bittere Geschmack des Kreatin den Geschmack des Getränkes, so dass ich am Ende dieses Zyklus kein Bedürfnis mehr hatte, damit weiterzumachen. In dem Pausemonat trat dann wieder die Fatigue auf, so dass ich dann doch beschloss, mit einem anderen Einnahmeschema weiter zumachen.
Jetzt nehme ich 5 mal am Tag 1.8 - 2 Gramm Kreatin zu mir. Im letzten Jahr konnte ich damit meine Laufstrecke von 15 Minuten auf 20 Minuten erweitern. Deswegen gehe ich in Tipps und Tricks auch auf Möglichkeiten für das Training ein. Wenn ein Monat Kreatinpause ansteht, kommt die Fatigue und die Erschöpfung wieder zurück. Aber sie werden mit der Zeit immer schwächer. Da macht sich dann auch das Ausdauertraining positiv bemerkbar.
Wie Ihr seht, habe ich mit Kreatin sehr gute Erfahrungen gemacht. Umso erstaunter war ich, als ich im Netz und in Foren nach Erfahrungen von MS und Kreatin umgeschaut habe. Denn dort konnte ich nichts finden.
Selbst meine Neurologin konnte zu Kreatin bei MS keine Aussage machen. Um Erfahrungen zu sammeln, habe ich beschlossen diese kleine Studie im Selbstversuch durchzuführen. Da sie privat ist, müssen die Kosten leider von den Teilnehmern selber getragen werden. Da diese glücklicherweise nicht all zu hoch sind (25-45 Euro für einen Zyklus von 4 Monaten), denke ich, dass die Kosten kein Hinderungsgrund sind, um bei der Studie mitzumachen.
Meine Hoffnung ist auch, dass durch die Kreatineinnahme die Lebensqualität der Teilnehmer erhöht wird.